fegen

fegen

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fe|gen ['fe:gn̩] <tr.; hat:
a) (bes. nordd.) mit einem Besen von Staub, Schmutz o. Ä. befreien:
die Straße, den Flur, den Hof, den Fußboden fegen; <auch itr.> hast du [nebenan] schon gefegt?
Syn.: kehren (bes. südd.), reinigen, sauber machen, säubern.
b) mit dem Besen irgendwohin bewegen:
den Schnee [vom Fußweg] auf die Fahrbahn fegen; sie hat den Schmutz aus dem Zimmer gefegt.
Syn.: kehren (bes. südd.).

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fe|gen 〈V.〉
I 〈V. tr.; hat
1. mit dem Besen reinigen, kehren (Zimmer, Schornstein, Straße)
2. 〈veraltet〉 putzen, blankmachen (ein Schwert, Stahl)
● der Hirsch fegt (sein Geweih) 〈Jägerspr.〉 befreit sein Geweih von Bast, indem er es an Baumstämmen reibt; der Wind fegt die Blätter von Bäumen und Sträuchern; den Schmutz aus dem Zimmer \fegen; die Treppe \fegen; Vorschläge, Argumente, Einwände vom Tisch \fegen 〈fig.〉 ablehnen, ohne näher darauf einzugehen
II 〈V. intr.; ist
1. sausen, eilend dahinstreichen (Sturm)
2. 〈fig.; umg.〉 eilig u. heftig laufen
● der Wind fegt durch die Felder, Straßen; er fegte durch die Räume 〈fig.; umg.〉; der Sturm fegt über das Land
[<mhd. vegen „reinigen“ zu vager <ahd. fagar, got. fagrs „passend, geeignet“; zu idg. *pek-, *pek-, *pok- „hübschmachen“]

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fe|gen <sw. V.> [mhd., mniederd. vegen, verw. mit mniederl. vāgen, aisl. fāga = reinigen, glänzend machen]:
1. <hat> (bes. nordd.)
a) mit einem Besen, Handfeger von Staub, Schmutz u. a. befreien, säubern:
den Fußboden, Hof f.;
die Küche f.;
den Schornstein f.;
<auch ohne Akk.-Obj.:> hast du hier schon gefegt?;
b) fegend irgendwohin bewegen:
sie fegte den Schnee vom Bürgersteig;
sie fegte die Blätter in die Ecke;
c) durch Fegen entstehen lassen, hervorbringen:
eine Bahn f.
2. <hat>
a) mit einer [ausholenden] Bewegung (wie beim Hantieren mit dem Besen) von etw. entfernen, herunterwischen:
sie fegte mit der linken Hand die Hefte aus dem Regal;
Ü eine Angelegenheit vom Tisch f.;
b) sehr schnell irgendwohin treiben, jagen:
die Feinde wurden ins Meer gefegt.
3. <ist> sich mit außerordentlich großer Geschwindigkeit fortbewegen, rasen, jagen, [dahin]stürmen:
ein Sturm fegte über die Ebene;
die Jungen fegten um die Ecke.
4. <hat> (südd., schweiz.) blank reiben, putzen:
blank gefegte Töpfe.
5. <hat> (Eishockey) mit dem in einer Hand gehaltenen Schläger mit einer wischenden Bewegung den Puck spielen.
6. <hat> (Jägerspr.) (von Tieren, die mit einem Geweih ausgestattet sind) das Geweih durch Scheuern an Bäumen vom Bast (2) befreien:
im Sommer fegen die Hirsche [ihr Geweih].
7. <hat> (derb) koitieren.

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fegen,
 
Jägersprache: den Bast vom Geweih abscheuern. Fegestellen geben dem Jäger Hinweise auf Wildeinstände.

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fe|gen <sw. V.> [mhd., mniederd. vegen, verw. mit mniederl. vāgen, aisl. fāga = reinigen, glänzend machen]: 1. (bes. nordd.) <hat> a) mit einem Besen, Handfeger von Staub, Schmutz u. a. befreien, säubern: den Fußboden, Hof f.; die Küche f.; ich ... fegte seine Werkstatt mit einem langen Strohbesen (Hilsenrath, Nazi 32); den Schornstein f.; <auch o. Akk.-Obj.:> hast du hier schon gefegt?; b) fegend irgendwohin bewegen: sie fegte den Schnee, das Laub vom Bürgersteig; sie fegte die Blätter in die Ecke; Förste fegte den zusammengekehrten Schmutz auf die Kehrichtschaufel (Apitz, Wölfe 266); c) durch Fegen entstehen lassen, hervorbringen: Zwischen Mole und Stadtufer jedoch wurde eine Bahn (= Eisbahn) gefegt (Klepper, Kahn 162). 2. <hat> a) mit einer [ausholenden] Bewegung (wie beim Hantieren mit dem Besen) von etw. entfernen, herunterwischen: sie fegte mit der linken Hand die Hefte aus dem Regal; Mit einem Satz ist er bei ihr, fegt unbeabsichtigt einige Flaschen von der Glasplatte (Degener, Heimsuchung 70); Ü eine Angelegenheit vom Tisch f.; der Aufsteiger wurde vom Platz gefegt (Sport Jargon; überlegen, klar besiegt); Zwei Monate später fegten sie ihn von der Parteispitze (Woche 7. 2. 97, 5); b) sehr schnell irgendwohin treiben, jagen: die Feinde wurden ins Meer gefegt; Dörfel ... fegte das Leder ... mit einem herrlichen, flachen Schuss in die lange Ecke (Walter, Spiele 77). 3. sich mit außerordentlich großer Geschwindigkeit fortbewegen, rasen, jagen, [dahin]stürmen <ist>: ein Sturm fegte über die Ebene; die Jungen fegten um die Ecke, die Straße entlang; Da hab ich mir erst mal irgendeine Maschine gegriffen und bin über die Autobahn gefegt bis Karlsruhe (Degener, Heimsuchung 14); bis die Russen durch den Rest Deutschlands gefegt waren (Lentz, Muckefuck 297); Ü in seinem Gesicht verriet nichts, welche Gedanken schon durch sein Gehirn fegten (Apitz, Wölfe 43). 4. (südd., schweiz.) blank reiben, putzen <hat>: blank gefegte Töpfe. 5. (Eishockey) mit dem in einer Hand gehaltenen Schläger mit einer wischenden Bewegung den Puck spielen <hat>. 6. (Jägerspr.) (von Tieren, die mit einem Geweih ausgestattet sind) (das Geweih) durch Scheuern an Bäumen vom ↑Bast (2) befreien <hat>: im Sommer fegen die Hirsche [ihr Geweih]; Jungtannen, die von Rehböcken derart stark gefegt (durch Fegen verletzt) werden, dass sie an der verletzten Stelle ... faulen und schließlich abbrechen (NZZ 28. 8. 86, 7). 7. (derb) koitieren <hat>.

Universal-Lexikon. 2012.

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  • Fegen — Fêgen, verb. reg. act. reinigen, rein machen. 1) In der weitesten Bedeutung, ohne auf die Art und Weise zu sehen. Das Schwert ist geschärft und gefegt, Ezech. 21, 9, 11. Und will dasselbe dritte Theil durchs Feuer führen und läutern, wie man… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Fegen — ist: eine Tätigkeit des Reinigens mit einem Besen eine Tätigkeit des Erntens oder Reinigens mit einem Rechen (Werkzeug) ein norddeutscher Geburtstagsbrauch, siehe Treppe fegen ein Verhalten des Hirschwilds in der Jägersprache, siehe Gefege ein… …   Deutsch Wikipedia

  • fegen — fegen: Das landsch. Wort für »(mit dem Besen) kehren« ist bes. nordd., aber auch südwestd. und schweiz.; doch gilt es im Süden meist für »scheuern, (nass) wischen«. Mhd., mnd. vegen »fegen, putzen« ist ablautend verwandt mit mniederl. vāgen,… …   Das Herkunftswörterbuch

  • fegen — V. (Mittelstufe) etw. mit einem Besen o. Ä. säubern (ND) Synonym: kehren (SD) Beispiele: Er hat den Schnee vom Bürgersteig gefegt. Hast du schon in der Küche gefegt? fegen V. (Oberstufe) sich mit großer Geschwindigkeit in eine bestimmte Richtung… …   Extremes Deutsch

  • Fegen — Fegen, 1) reinigen; 2) Getreide mittelst des Kornsiebs reinigen; auch gibt es dazu eine besondere Maschine, Fegemühle, s.u. Getreide; 3) die Salzpfannen vom Salzstein befreien; 4) (Jägerspr.), von Hirschen u. Rehen, das Bast abschlagen; 5) von… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Fegen — Fegen, das Abreiben des Bastes (s.d., S. 433) von den ausgebildeten (vereckten) Geweihen der Hirscharten an Bäumen und Sträuchern, wozu sich die einzelnen Stücke einen ihrer Stärke entsprechenden Stamm vom schwachen Reitel bis zur armstarken… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • fegen — Vsw std. reg. (10. Jh.), mhd. vegen, ahd. fegōn, as. fegon Stammwort. Nur unter Annahme eines merkwürdigen Ablauts verknüpfbar: Mhd. vegen setzt e voraus; anord. fága schmücken, reinigen , mndl. vagen dagegen g. ǣ; außergermanisch vergleichbar… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • fegen — [Aufbauwortschatz (Rating 1500 3200)] Auch: • kehren Bsp.: • Sie fegte den Boden …   Deutsch Wörterbuch

  • fegen — fe̲·gen; fegte, hat / ist gefegt; besonders nordd; [Vt] (hat) 1 etwas fegen etwas sauber machen, indem man mit einem Besen o.Ä. den Staub und Schmutz entfernt ≈ ↑kehren2 (2) <den Fußboden fegen> 2 etwas von etwas fegen mit einem Besen etwas …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • Fegen — 1. Dat was gefegt, harr de Pater segt, harr de Nonn in n Nörs lickt. (Mecklenburg.) – Hoefer, 827. 2. En jeder fêge für siner Döre. (Waldeck.) – Curtze, 331, 203; für Oldenburg: Firmenich, III, 27, 58. 3. Erst fege den eigenen Hof und dann deines …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

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